01.06.2015

Pressemitteilung Artenvielfalt ist auch im Hausgarten möglich

Nahezu täglich sterben weltweit Pflanzen- und Tierarten aus. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Umweltbelastung mit Schadstoffen, der Klimawandel, die Abholzung der Regenwälder, Monokulturen und die Zersiedelung der Landschaft. Aber es geht nicht nur um Nashorn-, Affen- und Thunfischarten der „Roten Liste“. Auch bei uns sind nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz viele Tierart gefährdet. Im Hausgarten können wir uns aktiv daran beteiligen, den Artenschwund von Tieren und Pflanzen zu verlangsamen.
Schließlich können wenigstens 2.700 Tierarten in naturnahen Gärten vorkommen und schon heute leben im Stadtgrün mehr Tierarten als draußen in der Feldflur.

Die meisten der Gartengäste sind sehr klein und fallen kaum ins Auge. Sie gehören zum Heer der Pflanzenfresser. Nur mit Mühe können selbst Fachleute die Vielzahl der Blattnutzer, Saftsauger, Blütenbesucher und Fruchtfresser auseinanderhalten.
Es gibt viele untrügliche Zeichen die den Wert der heimischen Flora für diese Tiere ersichtlich machen: Angefressene oder verschwundene Blätter, zum Beispiel. Das Paradebeispiel für den hohen Wert der heimischen Wildflora stellen unsere Wildrosen dar. Sage und schreibe 103 Insektenarten leben davon, darunter 31 Kleinschmetterlinge und 33 Blattwespen. Jede heimische Wildrose bedeutet also einen Riesenschritt in Richtung Artenvielfalt.

Mit ihren Futterpflanzen können wir erwünschte Tiere in den Garten locken. Ein einziger Faulbaum in der Hecke oder am Teichufer reicht manchmal schon, um den Faulbaum-Bläuling zur Eiablage zu locken. Wer etwas für den Gewöhnlichen Bläuling tun will, sollte eine Magerwiese anlegen, auf der wilder Hornklee vorkommt.
Mit den Pflanzenfessern stellen sich die räuberischen und parasitischen Arten von alleine ein. Hierzu gehören Spinnen, Grabwespen oder Schlupfwespen. Und natürlich kommen dann auch Frösche und Kröten, Molche und Eidechsen, Säuger und Vögel in unsere Gärten zurück, die wir durch sterile Bepflanzungen vertrieben haben.

Das beste Rezept für hohe Artenvielfalt heißt: Lebensräume schaffen. Eine Vielfalt von Biotopen mit einer Vielfalt von Wildpflanzen garantiert reiches Tierleben. Da jeder Lebensraum neue Pflanzen und Nutzer anzieht, summieren sich die Artenzahlen schnell. Auf Blumenwiesen können wir 30 bis 50 Pflanzenarten ansiedeln, in Wildblumenbeeten zwischen 10 und 150. Hinzu kommt die Hecke mit 15 bis 25 verschiedenen Wildsträuchern und einem Wildblumensaum aus 25 Arten. Ohne große Schwierigkeiten schaffen wir so auf einem nicht allzu großen Grundstück Platz für über 100 Wildpflanzenarten. Damit entsteht Lebensraum für wenigsten 1.000 Tierarten.

An den Tieren lässt sich auch die Artenvielfalt der Pflanzen ablesen. Wenn wir in unserem Garten den Distelfink haben, muss es auch haufenwese Wildsämereien über den Winter geben: unaufgeräumte Staudenbeete, Hochstaudenfluren, Wildblumensäume. Bemerken wir den Grauschnäpper auf der Vogelbeere oder den Großen Abendsegler im Hof, dann dürfte es an diesem Fleck reichlich größere Insekten geben, entweder vom Teich, der bunten Blumenwiese oder den Wildblumenbeeten drum herum. Aurorafalter zeigen uns feuchte Stellen an, wo das Wiesenschaumkraut als Raupenfutterpflanze gedeiht. Bläulinge hingegen flattern nur da, wo es wildblumig, warm und trocken-sonnig ist. Und entdecken wir in einer lauen Sommernacht sogar Glühwürmchen, dann muss unser Garten ein sehr natürliches Stückchen Land sein, ohne künstliche Lichtquellen, ohne Punktstrahler für Zen-Kiefer und ohne Bewegungsmelder, die ständig an- und ausgehen.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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